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Author: pt8399897

Wenn wir öfters wesentlich miteinander reden würden

Wenn wir öfters wesentlich miteinander reden würden

Warum es Sinn machen kann, hin und wieder, oder besser noch regelmäßig, miteinander wesentliche Gespräche zu führen

In unserer schnelllebigen, eng getakteten und digital geprägten Zeit finden viele von uns nur selten die Zeit, sich mal über etwas Wesentlicheres auszutauschen. Dies gilt sowohl für Partnerschaften als auch für enge Freundschaften oder auch Kontakte zwischen Geschwistern. Tagsüber führen wir vor allem sachorientierte Gespräche, um den Alltag gemeinsam zu meistern und nach der Arbeit oder wenn die Kinder im Bett sind, wollen wir uns verständlicherweise vor allem entspannen und tendenziell eher ablenken als noch einem anspruchsvollen Gedankenaustausch folgen!

Das macht Sinn und ist wichtig für unser Wohlbefinden. Gleichzeitig besteht aber das Risiko, dass persönliche Gedanken, Gefühle und Bedürfnisse immer wieder zurückgestellt werden und in der Beziehung verloren gehen. Dadurch kommt es mit der Zeit zu einer Anhäufung von Ungesagtem, was irgendwann zu unerwarteten Konflikten in der Beziehung führen und Entfremdung, Rückzug und Abwendung voneinander zur Folge haben kann.

Was machen wesentliche Gespräche aus?

Gespräche werden wesentlich, wenn wir dem anderen offen und ehrlich mitteilen, was uns gerade beschäftigt, d.h. was wir uns z.B. von ihm wünschen oder was uns frustriert, wo wir vielleicht große Hoffnungen hegen oder uns Sorgen quälen, wo wir immer wieder scheitern oder wo wir inzwischen Erfolge sehen und vielleicht stolz auf uns sind, etc. Das kann sowohl die Beziehung zu uns selbst oder zu unserem Gesprächspartner als auch andere wichtige Beziehungen zu Geschwistern, Freunden oder Kollegen oder auch die berufliche, gesellschaftliche oder politische Situation betreffen. Entscheidend ist, dass das Thema, worüber wir reden, für uns wesentlich ist, uns sozusagen am Herzen liegt, Dann hat das für uns Bedeutung, wenn wir dem anderen Einblick in unser Fühlen und Denken gewähren. Und dafür braucht es natürlich Vertrauen und gegenseitigen Respekt, denn wir machen uns dabei verletzlich!

Grundvoraussetzung für wesentliche Gespräche ist also die Einigkeit aller Beteiligten, dass es in diesen Gesprächen nicht darum geht, den Frust über die Beziehung oder ein anderes Thema einfach nur beim anderen abzuladen, sondern um eine persönliche Begegnung, die von Respekt, Interesse und Anerkennung der individuellen Wahrheit jedes einzelnen getragen ist. Wenn wir uns offen und ehrlich mitteilen, geben wir unseren Beziehungen die Chance, dass sie bedeutsamer und tiefer werden und wir uns darin mehr gesehen, verstanden, angenommen und geborgen fühlen. Und je besser wir uns und den anderen verstehen, umso liebevoller können wir miteinander umgehen und uns Mensch sein lassen mit allen Stärken und Schwächen bzw. Lebens- und Lernaufgaben!

Der Arzt und Psychotherapeut Lukas Michael Moeller hat sechs Grundannahmen für das Gelingen von Zwiegesprächen zwischen Paaren formuliert. Sie sind m.E. das Fundament für jedes tiefergehende wesentliche Gespräch, das wir miteinander führen.

Moeller unterstreicht dabei die Wichtigkeit, gerade in engen Beziehungen den anderen nicht zu vereinnahmen, sondern als eigenständiges Individuum zu sehen und uns in einem offenen und ehrlichen Austausch immer wieder neu zu entdecken und zu hinterfragen! Ausgehend von einem Zusammenspiel des Unbewussten in Beziehungen hebt Moeller dabei hervor, dass Schuldzuweisungen immer inadäquat sind und uns daher nicht weiterbringen. Vielmehr geht es darum, Selbstverantwortung für unsere Gefühle und Bedürfnisse zu übernehmen und uns für einen lebendigen Austausch in unseren Beziehungen einzusetzen.

Wenn ich Sie neugierig gemacht habe und Sie mehr erfahren möchten über die Rahmenbedingungen und wenigen, aber wichtigen Grundregeln, damit wesentliches Reden miteinander gelingt, würde ich mich freuen, wenn Sie zu meiner nächsten Einführung in „wesentliches Reden miteinander“ am Freitag, den 22. März von 20-21 Uhr kommen.

Meine Praxis befindet sich in Berlin-Kreuzberg in der Hasenheide 92. Da der Praxisraum nicht allzu groß ist, bitte ich um vorherige Anmeldung unter frey@processes.de

Wenn Sie eine persönliche Einführung wünschen oder mich als Mediatorin für ein wesentliches Gespräch, z.B. mit Ihrer Partnerin/Ihrem Partner buchen möchten, melden Sie sich bitte über doctolib für ein kostenloses telefonisches Vorgespräch an.