Persönliche Philosophie
In meinem Leben habe ich erfahren, dass gerade die schweren und leidvollen Zeiten das höchste Potential hatten, mich in Berührung mit meinen tiefen Kraftquellen zu bringen und die Bereitschaft in mir zu wecken, Neues auszuprobieren und entscheidende Veränderungen in meinem Leben vorzunehmen. Das gibt mir den Mut, neben allem Respekt vor der Herausforderung, die jede ernsthafte Krankheit und psychische Not mit sich bringt, gleichzeitig immer auch die Wachstumsmöglichkeiten in Betracht zu ziehen, die jede tiefe Krise in sich birgt. In diesem Sinne gibt es für mich in jeder inneren oder äußeren Störung auch einen Aspekt der Hoffnung, dass sie etwas zu unserer inneren Gesundung, Ganzheit oder Selbst- und Bewusstwerdung beitragen kann.
Wenn ich an die Krisen meines eigenen Lebens denke und die Schätze, die ich aus diesen Zeiten mitgenommen habe, sehe ich dabei auch die Menschen, die mich begleitet haben, mir damals auf Augenhöhe als Mensch begegnet sind.
„Alles wirkliche Leben ist Begegnung“, sagt der theologische Philosoph Martin Buber.
Ich verstehe es so, dass sich in einer tiefen Begegnung Fragen und Probleme auflösen können, weil das, was uns Leben spendet, in diesem Moment im Mittelpunkt steht: Beziehung!
Wenn wir uns als Menschen wirklich verstehen und entwickeln möchten, sind wir auf die Erfahrung und Kultivierung von menschlicher Nähe und Beziehung angewiesen, denke ich. Das gilt für mich sowohl für das alltägliche Miteinander als auch für die therapeutische Begegnung.